Pädagogik

Waldorfpädagogik bedeutet, mit den Kindern gemeinsam zu leben und mit ihnen einen Entwicklungsraum zu gestalten, in dem sie spielend, frei und selbstständig in die Welt hineinwachsen können.

Die Pflege des freien Spiels und der kindlichen Fantasiekräfte ist uns ein besonderes Anliegen und vornehmliche Aufgabe. Im Spiel wollen die Sinne des Kindes angeregt werden, es will mit Händen und Füßen die Welt ergreifen und begreifen können.

Die ErzieherInnen geben durch künstlerische, musikalische, hauswirtschaftliche und handwerkliche Tätigkeiten ein tätiges und zur Nachahmung anregendes Vorbild. Alle Tätigkeiten sind sinnvoll, nachvollziehbar und durchschaubar, so dass jedes Kind nachahmend ins Spiel kommen kann.

Neben der Nachahmung stellt der Rhythmus einen weiteren Grundpfeiler der Erziehung im Waldorfkindergarten dar: Dem Kind wird durch den wiederkehrenden Rhythmus des Tages-, Wochen- und Jahreslaufs sowie der Jahreszeitenfeste die Welt durchschaubar gemacht. Eine ruhige, gleich bleibende Struktur gibt den Kindern Geborgenheit und Sicherheit.

Freispiel

Rhythmus und Wiederholung

Vorbild und Nachahmung

Entwicklungsraum

Vorbild und Nachahmung

Der sinnvoll tätige Erwachsene wirkt auf die Kindergruppe durch sein Handeln. Täglich bereiten wir in der Gruppe das Frühstück zu (aus biologischen Zutaten) – die Kinder können hier z.B. im Sinne der Partizipation helfen und selbständig Aufgaben übernehmen, je nach Altersstufe. Weitere Tätigkeiten sind: das Werken, z.B. arbeiten wir mit Holz, Stoffen und Wolle. So stellen wir zusammen mit den Kindern Spielzeug selbst her. Damit wird die Geschicklichkeit der Kinder gefördert. Auch gestalten und pflegen wir die Räume teilweise gemeinsam mit den Kindern.

Rhythmus und Wiederholung

Das Musikalische findet seine Anwendung im morgendlichen Reigen- und Kreisspiel (künstlerische Bewegungsspiele), beim Singen mit den Kindern. Auch pflegen wir Sprach-und Fingerspiele, im Sinne der Sprachförderung und der Sprachpflege. Ganz selbstverständlich erweitert sich so beim gesunden Kind der Wortschatz und ein Sprachgefühl legt sich an.

Das Kind im Kindergartenalter erfährt Sicherheit und Geborgenheit – neben der liebevoll begleitenden Bezugsperson durch Orientierung in Zeit und Raum. Auch das Anlegen von Gewohnheiten, z.B. das gemeinsame Frühstück täglich um 9.30 Uhr gehört dazu.

Die Woche bekommt Haltestruktur durch ein bestimmtes Frühstück an einem festen Wochentag. Auch die pädagogischen Angebote haben ihren festen Platz in unsere Wochenstruktur. 

Montag: Milchreis und Spielplatztag

Dienstag: Brot und Aquarellmalen / Wachs kneten / Wandertag und Ausflüge

Mittwoch: Griesbrei und Eurythmie

Donnerstag: Brötchen backen und Musik für die Vorschulkinder

Freitag: Müsli und Aquarellmalen / Wachs kneten

Tages-, Wochen- und Jahreslauf sind deutlich gegliedert. Das Freispiel, das geführte Spiel im Musikalischen, ein gemeinsames Frühstück, das handwerkliche Angebot, die Zeit im Garten – dies alles gliedert den Tag rhythmisch. 

Das Musikalische findet seine Anwendung im morgendlichen Reigen- und Kreisspiel (künstlerische Bewegungsspiele), beim Singen mit den Kindern. Auch pflegen wir Sprach-und Fingerspiele, im Sinne der Sprachförderung und der Sprachpflege. Ganz selbstverständlich erweitert sich so der Wortschatz und ein Sprachgefühl legt sich an.

Das Jahr selbst wird u.a. durch die christlichen Jahresfeste gegliedert u.a. z.B. Michaeli, Erntedank, St Martin, Advents- und Weihnachtszeit, Ostern, also die christlich geprägten Festtage oder dann die jahreszeitlich gestimmten Feste wie auch Karneval und die Verabschiedung der Vorschulkinder. Religiöse Erziehung findet hier in nicht konfessioneller Weise statt.

Tagesablauf

Freispiel
Morgenkreis und gemeinsames Frühstück
Freispiel im Garten
Märchenkreis und gemeinsames Mittagessen
Ruhezeit
Freies Angebot

Freispiel

Das freie Spiel ist für das Kind nicht als Spiel im üblichen Sinne zu betrachten, sondern als Lernort. Im freien Spiel werden Grundlagen geschaffen, indem sämtliche Lebenskompetenzen erübt werden und das Kind somit lernt, sich zu orientieren und sich selbstgestaltend immer mehr in die Welt einzuleben. Rudolf Steiner drückte es wie folgt aus:
„Für den Erwachsenen ist das Spiel Spaß, eine Lust, die hinzukommt zu Leben. Für das Kind ist das Spiel der ernste Inhalt des Lebens.“

Denn das Kind lernt im Spiel, die Welt zu „begreifen“. Im Spiel werden Selbst-, Sach- und Sozialkompetenz erweitert, die für das spätere Leben von großer Bedeutung sind. Es wird dem Kind Gelegenheit gegeben, die vielen unterschiedlichen Erfahrungen, die es macht, im Spiel nachzuahmen und sich kreativ damit auseinanderzusetzen. Auch Ängste und Aggressionen können abgebaut werden. Gleichzeitig bildet sich durch das freie Spiel die Grundlage für die weitere Persönlichkeitsentwicklung und die Entfaltung der eigenen Individualität. 

Das freie Spiel bietet den Kindern ein großes Lernfeld für das soziale Miteinander und vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten. Es wer-den Absprachen über die Verteilung bestimmter Rollen getroffen, über die verwendeten Materialien und wer mit wem spielt. Es werden Spielideen gemeinsam umgesetzt und ausprobiert. So lernen die Kinder, spielerisch mit Konfliktsituationen umzugehen und Lösungsmöglichkeiten zu finden.

Darüber hinaus bieten das freie Spiel und die angebotenen Tätigkeiten viele Möglichkeiten, die Grobmotorik, die Feinmotorik und das Gleichgewicht zu schulen. Durch Bauen von Höhlen, Häusern, Türmen, beim Kneten, Basteln, Malen, Schnitzen, Balancieren und Klettern.

Gleichzeitig stärken die meisten Aktivitäten auch die Ausdauer, Konzentrationsfähigkeit und Geschicklichkeit des Kindes. Auch das tägliche Spiel im Garten bietet vielfältige Möglichkeiten, diese Fähigkeiten zu stärken. Doch bei allem, was das Kind macht, steht das zweckfreie Spiel im Vordergrund.

Entwicklungsraum

Damit die Kinder in ein inhaltsvolles, reiches Spiel kommen, ist eine positive Atmosphäre wichtig. Dazu gehört die Raumgestaltung, die Spielmaterialien und der Erwachsene, der in der Gegenwart des Kindes einer sinnvollen und durchschaubaren Tätigkeit nachgeht. Dies ist sehr wichtig, da das Kind die Tätigkeit des Erwachsenen in seinem Spiel nachahmt.